Gynäkologie

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Intimhygiene der Frau

  • Die Rolle der weiblichen Intimhygiene

    Die Vulva ist die erste Verteidigungslinie, welche den Genitaltrakt vor Infektionen schützt.1

    Die Vulva-Haut unterscheidet sich von anderen Hautstellen durch:

    • Hydratation
    • Reibung
    • Permeabilität
    • visuell wahrnehmbare Irritation
    • höhere Anfälligkeit für topische Wirkstoffe im Vergleich zur Unterarmhaut aufgrund ihrer erhöhten Hydratation, Okklusion und Reibungseigenschaften.1

    Eine tägliche sanfte Reinigung der Vulva ist, wie in internationalen Richtlinien beschrieben, ein wichtiger Aspekt der weiblichen Hygiene und der allgemeinen Gesundheit im Intimbereich. Frauen sollten ermutigt werden, ein speziell formuliertes und klinisch getestetes äußerlich anwendbares Waschmittel zu wählen, das gezielte antimikrobielle und andere gesundheitliche Vorteile bietet, ohne das natürliche Mikrobiom der Vulvovagina negativ zu beeinflussen.1

  • Schutz vor Infektionen

    Die normale Vaginalflora, der saure pH-Wert der Vagina und der Vaginalausfluss sind allesamt Bestandteile der angeborenen Abwehrmechanismen, die vor vulvovaginalen Infektionen schützen. Die dort vorhandenen Bakterien tragen zum Erhalt eines sauren pH-Wertes bei und konkurrieren mit körperfremden Krankheitserregern um die Anhaftung an der Vaginalschleimhaut.1 Die Bedeutung der vaginalen Milchsäure muss hervorgehoben werden, da sie mit der vaginalen Gesundheit korreliert, das Wachstum von Bakterien hemmt, die mit bakterieller Vaginose assoziiert sind, und möglicherweise eine Rolle bei der lokalen Immunabwehr spielt.1 

  • Infektionen der Vulvovagina

    Die Vulva ist anfällig für Dermatitis und andere dermatologische Erkrankungen, insbesondere wenn die Barrierefunktion der Haut durch Faktoren beeinträchtigt wird, die die normale Umgebung der Vulva ausmachen, nämlich Feuchtigkeit (Urin, Vaginalausfluss), Enzyme (Stuhlreste), Reibung und Hitze.1

    Anzeichen und Symptome vulvovaginaler Störungen kommen häufig vor (z.B. Juckreiz, Schmerzen und Beschwerden, Veränderungen der Hautfarbe und -textur) und können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen.1 In einer umfangreichen Übersichtsarbeit wurde bestätigt, dass eine molekulare vaginale Mikrobiota, die von Laktobazillen dominiert wird, einem gesunden vaginalen Mikromilieu entspricht und dass die bakterielle Vaginose als eine polybakterielle Dysbiose (mikrobielles Ungleichgewicht) beschrieben werden sollte, bei der die Laktobazillenlast abnimmt und die Diversität und bakterielle Belastung anderer anaerober Bakterien zunimmt. Dysbiose wurde durchgängig mit einem erhöhten Risiko einer Infektion mit dem Humanen Immundefizienz-Virus (HIV), dem Humanen Papillomavirus (HPV), dem Herpes-Simplex-Virus Typ 2 (HSV-2) und Trichomonas vaginalis in Verbindung gebracht.1

  • Vorbeugende Maßnahmen

    • Bei wechselnden Geschlechtspartnern verhindert die Verwendung eines Kondoms Infektionen.

    • Unterwäsche aus Naturfasern, am besten Baumwolle. Unterwäsche täglich wechseln.

    • Locker sitzende Kleidung.

    • Tägliches Waschen des Genitalregion mit viel warmen Wasser genügt. Übertriebene Hygienemaßnahmen schädigen die natürliche Vaginalflora. Gut abtrocknen.

    • Handtücher und Waschlappen häufig wechseln. Gemeinsame Nutzung vermeiden.

    • Während der Menstruation Tampon und Binden häufig wechseln. Tampons nur verwenden, wenn die Scheide nicht zu trocken ist.

    • Nach dem Toilettengang immer von der Scheide weg in Richtung After reinigen. So kann verhindert werden, dass Keime aus dem Darmbereich in die Scheide gelangen.

    • Nach dem Schwimmen immer den Badeanzug wechseln.

    • in Schwimmbädern, Saunen oder Thermen ein Handtuch als Sitzunterlage und wechseln Sie öfter die Badebekleidung.

    • Gesunde und zuckerarme Ernährung, um körpereigene Abwehrkräfte zu stärken

    • Maßvolle Bewegung und Vermeidung von Stress.

Diese Seite dient ausschließlich der Information und kann keinesfalls eine Beratung durch Arzt oder Apotheker ersetzen.

Referenzen

  1. Chen Y, Bruning E, Rubino J, Eder SE. Die Rolle der weiblichen Intimhygiene für die vulvovaginale Gesundheit: Weltweite Hygienepraktiken und Produktnutzung. Women’s Health 2017;13(3): 58-67.
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