Psychische Gesundheit
Angelinis Verantwortung
Die Belastung durch psychische Erkrankungen nimmt weltweit zu, schwere Depressionen, bipolare Stimmungsstörungen und Schizophrenie gehören weltweit zu den zehn führenden Ursachen für Behinderungen. Psychische Störungen stellen nach wie vor eine enorme soziale und wirtschaftliche Belastung für die Gemeinschaft dar, führen zu vorzeitiger Sterblichkeit und beeinträchtigen die Leistungsfähigkeit und Lebensqualität sowohl der Patient:innen als auch ihrer Familien.
Allein in Europa wird jährlich bei fast 40 % der Bevölkerung eine psychische Erkrankung diagnostiziert oder gemeldet. Daher hat die psychiatrische Versorgung Priorität, die das volle Engagement aller Beteiligten erfordert.1
Angelini hat in den letzten 50 Jahren internationale Anerkennung für seine erheblichen Anstrengungen zur Verbesserung der Behandlung von Patient:innen mit psychischen Erkrankungen und zur Bekämpfung der Stigmatisierung der psychischen Gesundheit erlangt. Das Unternehmen ist Vorreiter bei der Entwicklung von Antidepressiva und Stimmungsstabilisatoren. Nun hat es sich zusätzlich der Herausforderung gestellt, die Entwicklung neuer Paradigmen in der Patient:innenversorgung zu unterstützen, von innovativen Behandlungen bis hin zum gesellschaftlichen Engagement. Die psychische Gesundheit wird häufig stark vernachlässigt. Angelini möchte dazu beitragen, dass sich diesbezüglich etwas ändert – und zwar nicht nur durch Forschung und Entwicklung im Medikamentenbereich, sondern auch durch die Unterstützung hochwertiger Projekte wie HEADWAY 2023. Dieses Projekt, das Ende 2017 in Zusammenarbeit mit dem europäischen Unternehmen Ambrosetti gestartet wurde, zielt darauf ab, einen neuen Fahrplan für psychische Gesundheit zu entwerfen. Dieser soll einen globalen Überblick über den Kontext der psychischen Gesundheit in Europa bieten. Das Hauptaugenmerk liegt neben dem wirtschaftlichen Aspekt vor allem auf der sozialen Dimension. Das Endziel besteht darin, die heutigen Vorstellungen von Management und Behandlung psychischer Erkrankungen voranzubringen, sodass die Sozial- und Gesundheitssysteme jedes Landes angemessene und wirksame Versorgungswege und Hilfe garantieren können. Gleichzeitig soll so eine bessere Lebensqualität für die Patient:innen gefördert werden und die legitime soziale Eingliederung unterstützt werden. Von solchen Maßnahmen sind auch starke, positive Effekte für die Familien der Betroffenen zu erwarten.
Der beste Weg, die Lebensqualität von Menschen mit psychischen Erkrankungen zu verbessern und ihre Stigmatisierung zu bekämpfen, ist die Bereitstellung genauer Informationen. Zu diesem Zweck hat Angelini Pharma HarmoniaMentis.com ins Leben gerufen, eine neue Website, die sich mit psychischer Gesundheit befasst.
WICHTIGE FAKTEN ZUR PSYCHISCHEN GESUNDHEIT
Psychische Erkrankungen auf dem Vormarsch
Psychische Störungen, die zentrale gesundheitliche Herausforderung des 21. Jahrhunderts
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Psychische Störung2
Jedes Jahr leiden knapp vier von zehn Personen (38,2 %) der europäischen Gesamtbevölkerung an mindestens einer psychischen Störung.
Dies entspricht einer geschätzten Anzahl von 164,7 Millionen Menschen.
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Verteilung
Psychische Erkrankungen verteilen sich auf alle Altersgruppen, Geschlechter und Länder2.
- Relativ große Häufungen von verbreiteten psychischen Störungen, meist nicht psychotische Depressionen und Angstzustände, stehen in Zusammenhang mit mangelnder Bildung, materieller Benachteiligung und Arbeitslosigkeit.3
- Menschen mit einem niedrigeren sozial-ökonomischen Status weisen häufiger psychische Störungen auf.3
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Auswirkungen auf die Betroffenen im Einzelnen und die Gesellschaft als Ganzes2
Psychische Störungen haben große Auswirkungen auf die Betroffenen wie auch die Gesellschaft. Diese können in vier wesentliche Bereiche eingeteilt werden:
- Verlust von Lebensqualität (QoL),
- begleitende Stigmatisierung,
- Arbeitslosigkeit,
- direkte und indirekte Kosten.
Belastungen durch psychische Störungen in der Europäischen Union
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Häufigste Formen psychischer Störungen1
- Angststörungen (14 %),
- Stimmungsschwankungen (7,8 %), dominiert von schweren Depressionen (6,9 %),
- Somatoforme Störungen (6,3 %),
- Alkoholabhängigkeit (3,4 %) und Opioid- und Cannabisabhängigkeit sowie
- Psychosen (1,2 %) and Essstörungen
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Geschlechtsspezifische Unterschiede1,2
Es gibt deutliche geschlechtsspezifische Unterschiede in der Art der psychischen Störungen bei Frauen und Männern.
Frauen sind überdurchschnittlich häufig von Depressionen betroffen, doppelt so häufig wie Männer.
Bei Männern sind Störungen des Alkoholkonsums der größte relative Anteil an der krankheitsbedingten Belastung in Europa.
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Verteilung nach Alter1, 3, 4
Psychische Störungen beginnen oft in relativ jungen Jahren.
Psychische Probleme sind bei älteren Menschen weit verbreitet.
Generalisierte Angststörung tritt am häufigsten bei Personen im Alter von ≥65 Jahren auf.
Demenz betrifft im Durchschnitt 5 % der über 65-Jährigen und 20 % der über 80-Jährigen.
Referenzen
- Wittchen, H.U., et al. (2011) The size and burden of mental disorders and other disorders of the brain in Europe 2010. European Neuropsychopharmacology, 2011: The Journal of the European College of Neuropsychopharmacology, 21 (9): 655–679.
- EU contribution to the World Mental Health Surveys Initiative (EU-WMH). The burden of mental disorders in the European Union.
- Health & Consumer Protection Directorate-General. The state of mental health in the European Union. European Commission, 2004. Available online
- World Health Organization. Mental health and older adults. Available online.
Depression
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Definition1, 2
Eine Depression (schwere depressive Störung) ist eine häufige, aber schwerwiegende Stimmungsstörung.
Sie verursacht schwere Symptome, die sich darauf auswirken, wie die betroffene Person denkt und mit alltäglichen Aktivitäten umgeht, z. B. schlafen, essen oder arbeiten.
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Epidemiologie in Europa
Depressionen tragen am stärksten zu Belastungen durch psychische Erkrankungen in Europa bei, sowohl in Bezug auf die verlorenen Lebensjahre durch vorzeitige Sterblichkeit als auch auf die verlorenen Lebensjahre durch das Leben mit einer Behinderung.3
Depressionen treten häufiger bei Frauen und Menschen im Alter von 40–59 Jahren auf.1, 3
In Österreich leiden 6,5 % der erwachsenen österreichischen Bevölkerung zu einem bestimmten Zeitpunkt an einer depressiven Erkrankung. Frauen sind mit 6,8 % häufiger betroffen als Männer mit 6,3 %.4
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Risikofaktoren
Die spezifischen Ursachen einer schweren depressiven Störung sind nicht bekannt.
Die schwere depressive Störung scheint eine multifaktorielle und heterogene Gruppe von Störungen zu umfassen, bei der genetische Faktoren ebenso wie Umweltfaktoren eine Rolle spielen.1
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Anzeichen und Symptome1
Depressive Erkrankungen können sich in einer Vielzahl von Symptomen und individuellen Konstellationen von Symptomen zeigen. Die Kernsymptome umfassen traurige, gedrückte Stimmung oder innere emotionale Leere, Interessenverlust und Freudlosigkeit sowie verminderten Antrieb mit Müdigkeit und Energieverlust. Zu den weiteren Symptomen zählen Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, körperliche Beschwerden, kognitive Beeinträchtigungen, Gefühle von Wertlosigkeit, Schuld und Hoffnungslosigkeit sowie häufig damit einhergehende Suizidgedanken.
Bei den Kriterien für eine schwere depressive Störung müssen mindestens fünf der neun im diagnostischen und statistischen Leitfaden psychischer Störungen 5. Auflage (DSM-5) aufgeführten Symptome innerhalb desselben Zwei-Wochen-Zeitraums vorhanden gewesen sein (und mindestens eines der Symptome ist entweder gedrückte Stimmung oder Verlust von Interesse oder Freude).
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Diagnose
Depressions-Screening-Tests können hilfreich sein. Am häufigsten wird hier der Patient:innenfragebogen zur Gesundheit (Patient Health Questionnaire-91) verwendet.
Die Ergebnisse, die durch die Verwendung von Screeningverfahren oder Bewertungsskalen für Depressionen erzielt werden, stellen keine Diagnose der Depression dar und können in jeder Personengruppe, insbesondere bei älteren Patient:innen, ungenau sein.
Bei einer Depression handelt es sich um eine klinische Diagnose, die auf der Krankengeschichte und den körperlichen Befunden basiert.
Für die Diagnose einer schweren depressiven Störung stehen keine Labortests zur Verfügung. Schwerpunktmäßige Laboruntersuchungen können jedoch nützlich sein, um etwaige medizinische Erkrankungen auszuschließen, die sich als schwere depressive Störung darstellen können.1
Neuroimaging kann helfen, die Art der neurologischen Erkrankung zu klären, die psychiatrische Symptome hervorrufen kann.1
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Behandlung
Bei allen Patient:innengruppen bietet die Kombination aus Medikamenten und Psychotherapie im Allgemeinen die schnellste und nachhaltigste Wirkung.1
70–80 % der Personen mit schweren depressiven Störungen können mit einer angemessenen Behandlung eine deutliche Verringerung der Symptome erreichen.1
Referenzen
- Halverson JL, Bhalla RN, Moraille-Bhalla P, Andrew LB, Leonard RC. Depression. Available online,
- National Institute of Mental Health. Depression. 2018. Available online,
- Wittchen HU, Jacobi F, Rehm J, Gustavsson A, Svensson M, Jönsson B, Olesen J, et al. The size of burden of mental disorders and other disorders of the brain in Europe 2010. Eur Neuropsychopharmacol 2011;21(9):655-679.
- Nowotny, Monika; Kern, Daniela; Breyer, Elisabeth; Bengough, Theresa; Griebler, Robert (Hg.): Depressionsbericht Österreich. Eine interdisziplinäre und multiperspektivische Bestandsaufnahme. Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz. Wien, 2019.
Schizophrenie
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Definition1, 3
Schizophrenie ist eine chronische und schwere psychische Störung, die Denken, Fühlen und Wahrnehmungen von Menschen beeinträchtigt. Das Hauptmerkmal der Schizophrenie ist eine Psychose, wie z. B. das Auftreten von akustischen Halluzinationen (Stimmen), Wahnvorstellungen (fixierte falsche Überzeugungen), desorganisierter Sprache sowie negative Symptome (verminderter emotionaler Ausdruck).
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Epidemiologie in Europa
Die Gesamtprävalenz der Schizophrenie wird allgemein auf etwa 1 % weltweit geschätzt. Bei Männern und Frauen kommt die Schizophrenie etwa gleich häufig vor. Der Ausbruch der Schizophrenie erfolgt in der Regel zwischen dem späten Teenageralter und etwa Mitte 30. Die ersten fünf bis zehn Jahre der Erkrankung können sehr anstrengend sein, aber auf diese Anfangsphase folgen in der Regel Jahrzehnte relativer Stabilität.
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Risikofaktoren
Die Ursachen von Schizophrenie sind nicht bekannt.1
Genetische und perinatale Risikofaktoren sind am wahrscheinlichsten.
Eine Reihe unterschiedlicher Gene kann das Risiko für Schizophrenie erhöhen, aber es gibt kein einzelnes Gen, das die Störung allein verursacht.
Interaktionen zwischen Genen und Umweltfaktoren sind notwendig, damit sich Schizophrenie entwickeln kann. Zu den Umweltfaktoren können gehören Exposition gegenüber Viren, Mangelernährung vor der Geburt, Probleme während der Geburt und psychosoziale Faktoren.3
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Anzeichen und Symptome1, 3
Die Symptome der Schizophrenie können in folgende vier Bereiche unterteilt werden:
- Positivsymptome - Psychosen, die bei gesunden Menschen im Allgemeinen nicht auftreten (z. B. Halluzinationen, Wahnvorstellungen, desorientierte Sprache und Verhalten).
- Negativsymptome - verbunden mit Störungen normaler Emotionen und Verhaltensweisen (z. B. Abnahme der emotionalen Bandbreite, Spracharmut und Verlust von Interessen und Antrieb).
- kognitive Symptome - Bei manchen Patient:innen unauffällig, bei anderen schwerer. Die Patient:innen können möglicherweise Veränderungen in Bezug auf ihr Erinnerungsvermögen oder andere Aspekte des Denkens feststellen. Sie haben außerdem Schwierigkeiten, Nuancen und Feinheiten in zwischenmenschlichen Beziehungen zu verstehen.
- Stimmungslage - Die Patient:innen wirken oft auf eine schwer verständliche Weise fröhlich oder traurig; oft sind sie depressiv.
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Diagnose
Die Diagnose Schizophrenie wird nach den Kriterien des diagnostischen und statistischen Leitfadens für psychische Störungen, 5. Auflage, (DSM-5) gestellt. Der/die Patient/in muss mindestens zwei der folgenden Symptome aufweisen:1
- Wahnvorstellungen,
- Halluzinationen,
- unorganisierte Sprache,
- ungeordnetes oder katatones Verhalten,
- Negativsymptome.
Mindestens eines der folgenden Symptome muss vorhanden sein: Wahnvorstellungen, Halluzinationen oder desorganisierte Sprache.
Bei Schizophrenie gibt es keine charakteristischen Laborergebnisse.1
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Behandlung
Die Therapie der Schizophrenie erfordert eine Integration von medizinischen, psychologischen und psychosozialen Maßnahmen.1
Das medikamentöse Management der Schizophrenie erfordert oft eine Kombination von Medikamenten, die Antipsychotika, Antidepressiva und angstlösende Mittel umfassen können.2
- Traditionelle oder typische Antipsychotika vermindern die Positivsymptome wie Halluzinationen und Wahnvorstellungen und verhindern Rückfälle.1, 2
- Neuere antipsychotische Medikamente, auch bekannt als atypische Antipsychotika, sind hilfreich, um sowohl die positiven als auch die negativen Symptome zu behandeln. Sie können sich auch positiv auf kognitive und emotionale Symptome auswirken.2
- psychosoziale Behandlung ist essenziell, da Personen, die an regelmäßiger psychosozialer Behandlung teilnehmen, seltener einen Rückfall erleiden oder stationär behandelt werden.
Referenzen
- Frankenburg FR. Schizophrenia. 2018. Available online.
- Grohol JM. Schizophrenia treatment. 2018. Available online.
- National Institute of Mental Health. Schizophrenia. 2016. Available online.